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Stadträumliche Imaginationen

Im Rahmen des Projekts Young Viennese Architects entwickelte das Büro Schenker Salvi Weber mehrere utopische Szenarien, die im Wien des Jahres 2050 spielen. Dabei präsentiert sich der Stephansdom – das spirituelle Wahrzeichen der Stadt – mit ungewohnten Gesichtern.

 

Text: Cyrill Schmidiger – 15.1.2018
Zeichnungen: Schenker Salvi Weber

 

Der Stephansdom, das religiöse Zentrum von Österreich, ist eigentlich unvollendet: Ihn ziert nur einen Turm. Diese Asymmetrie nutzte das Architektentrio Schenker Salvi Weber als Aufhänger, um neue fantasievolle Welten zu erschaffen. In elf Zeichnungen dokumentieren sie ihre kreative Auseinandersetzung mit dem Wiener Touristenmagnet. Unter anderem zeigen sie ihn dabei auch als Ruine: Auf den Blättern mit Namen wie Apokalypse, Erinnerung oder Atlantis wird das gotische Bauwerk ephemer und fragmentiert dargestellt. Bemerkenswert ist auch die Zeichnung zum Thema Zeitgeist: Dort wird ein kubischer Aufbau gezeigt, der stark an die Ästhetik der Collagen des Italieners Beniamino Servino erinnert.
Die Zeichnungen sind im Buch YoVA4. Junge Wiener Architekten und Landschaftsarchitekten abgedruckt. Ausserdem werden die Utopien von zehn weiteren Gestaltern gezeigt. Die 2015 vom Birkhäuser-Verlag herausgegebene Publikation wurde in der Kategorie «Sensorische Projekte» für den Golden Pixel Award nominiert. Elf gestanzte Punkte perforieren als lustiger Gimmik das Buch. Sie bilden die konkreten Standorte der Interventionen in der österreichischen Kapitale ab, welche von Schenker Salvi Weber und ihren zehn Kollegen entworfen wurden.

 

> Roger Frei hinterfragt den Charakter und die Stimmung unvollendeter Architektur und Schauplätzen mit fotografischen Mitteln.

> Zum Thema Ruinen lesen Sie archithese 4.2017.

> In archithese 3.2017 Bri-Collagen erwartet Sie einen Essay von Bart Lootsma zu den Arbeiten Beniamino Servinos.

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