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Das aktuelle Heft: Chile

Chile ist ein Staat grosser Gegensätze – geografischer, klimatischer, ökonomischer und sozialer Natur. Je intensiver sich archithese mit dem Land «am Ende der Welt» und seiner Architektur auseinandergesetzt hat, um so facettenreicher präsentierte sich die Baukultur des Andenstaates. Die neue archithese 3.2019 Chile erweist der «Golden Generation» ihre Reverenz, gibt aber auch jüngeren Gestalter*innen Gelegenheit, ihre Perspektiven und kritischen Sichtweisen auf die Auswirkungen des neoliberalen Systems vorzustellen.

 

Text: Jørg Himmelreich – 1.9.2019

 

In den letzten Jahren erlebte die chilenische Architektur in den Medien zurecht einen Hype. Die Zahl herausragender Neubauten ist erstaunlich hoch. Viele wurden in den 1990er-Jahren und Anfang des neuen Jahrtausends während des wirtschaftlichen Booms des Neoliberalismus von den Architekten der «Golden Generation» wie Cecilia Puga, Mathias Klotz, Smiljan Radić, Germán del Sol und anderen entworfen und gebaut. Auch auf internationalem Parkett glänzen Chilenen als Kuratoren und Forscher.
Um dem Phänomen Chile auf die Spur zu kommen, hat die Redaktion der archithese das Land einen Monat lang bereist – fasziniert von seinen atemberaubenden Landschaften, vor allem aber auch von spektakulären Häusern von Pezo von Ellrichshausen an der Pazifikküste, den Kulturbauten von Smiljan Radić in Santiago oder den Landschaftsgestaltungen von Teresa Møller in der Oase San Pedro in der Atacama-Wüste.
Allerdings – und das ist die Schattenseite – zu diesem «Reichtum» hat nur eine kleine Oberschicht Zugang; das soziale Ungleichgewicht wächst; Spannungen und Desillusionierung nehmen zu. Doch an den Brüchen des neoliberalen Systems formiert sich zugleich eine neue Generation von Gestaltern. Das Chile-Heft der archithese rückt deshalb bewusst auch das Engagement jüngerer Architektinnen in den Fokus und damit auch Themen wie sozialer Wohnungsbau und Ökologie. Lesen Sie rein!

 

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