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Wohnen in Bayern

In diesem Jahr wird der Freistaat Bayern 100 Jahre alt. Auch für das Architekturmuseum der TU München ein Grund zu feiern: Mit der Schau Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen!, die noch bis zum 21. Mai 2018 in der Pinakothek der Moderne zu sehen ist, wird ein Blick zurück auf ein Jahrhundert bayerischen Wohnungsbaus geworfen. Zugleich soll so Aufmerksamkeit auf aktuelle Fragen gelenkt werden, etwa den Mangel an kostengünstigen Wohnungen in den Grossstädten.

 

Text: Cyrill Schmidiger – 15.3.2018

 

Die Schau widmet sich dem Wohnungsbau in Bayern und spannt einen Bogen von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis heute: Beleuchtet werden sowohl die ersten staatlichen Initiativen zur Wohnungspolitik ab 1918 als auch gegenwärtige Aufgaben und Förderkonzepte. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden die verschiedenen sozialen Bau- und Siedlungsprogramme. Wie entwickelte sich der staatlich geförderte Wohnungsbau in Bayern? Neben der Rückschau werden auch aktuelle Fragen nicht vergessen: Wie lassen sich zum Beispiel kostengünstige Wohnungen für eine breite Bevölkerungsschicht schaffen?
Die gezeigten Bautypen reichen vom Eigenheim über Kleinsiedlungen bis hin zu mehrgeschossigen Zeilenbauten. In chronologischer Abfolge zeigen die Kuratoren rund vierzig Beispiele. So wird die Gartenstadt in Nürnberg-Buchenbühl von Jakob Schmeissner und Ludwig Ruff aus dem Jahr 1919 genauso präsentiert wie Wilibald Zeilhofers Terrassenwohnanlage Am Dünzelpark in Landshut von 1975. Auch aktuelle Beispiele wie Florian Naglers 2017 fertiggestellte Wohnanlage am Dantebad in München sind zu sehen. Dabei wird immer auch der historische Kontext besprochen und somit rücken die jeweiligen Lebensverhältnisse und Gesellschaftsstrukturen in den Vordergrund. Wie beeinflussten Gesetzesänderungen, politische Kurswechsel oder Kriegszerstörungen und Zuwanderungsbewegungen den Wohnungsbau in Bayern? Wie veränderten sich die Interieurs? Mit solchen Fragen möchten die Kuratoren um Hilde Strobl «die wechselhafte Geschichte des Wohnungsbaus in unterschiedlichen Facetten und Perspektiven sichtbar machen». Neben Fotografien und Plänen arbeiten sie dabei auch mit Modellen und historischem Filmmaterial. Eine partizipative Station lädt die Besucher zudem ein, sich an einer Umfrage zur Wohnungssituation zu beteiligen.

 

Die Ausstellung Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen! Wohnungsbau in Bayern 1918 | 2018 ist bis zum 21. Mai 2018 in der Pinakothek der Moderne zu sehen. Danach wird sie an zahlreichen weiteren Orten in Bayern präsentiert. Bis zum 21. Mai finden im Kontext der Schau zahlreiche Veranstaltungen wie Führungen und Kinderworkshops statt.

 

> Am 1. September 2018 erscheint archithese 3.2018 zur bayerischen Architekturszene.

> Am 25. Oktober 2018 organisiert archithese in Kooperation mit dem Architekturmuseum TU München im Ernst von Siemens-Auditorium der Pinakothek der Moderne einen Pecha Kucha-Abend. Sprechen werden zehn bayerische Architekten, darunter Peter Haimerl, Max Otto Zitzelsberger und Andreas Hild.