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Seilbahnarchitektur

Im Gelben Haus in Flims spricht Daniel A. Walser im Rahmen der Ausstellung Luft Seil Bahn Glück über das architektonische und touristische Potenzial von Seilbahnen. Der Vortrag findet am 17. März 2018 statt.

 

Text: Cyrill Schmidiger – 12.3.2018

 

Gestern und heute
Seilbahnen stellen immer eine Intervention in der Landschaft dar, sind aber bei gezieltem Einsatz mehr als nur funktionale Bauten: Anspruchsvoll gestaltet, sind sie integraler Bestandteil des landschaftlichen Erlebnisses und verleihen der Umgebung zusätzliche Attraktivität. Die Nordkettenbahn von Fritz Baumann in Innsbruck (1928) ist dafür ein bekanntes Beispiel. Und in den touristischen Siedlungen in Flaine von Marcel Breuer oder in Les Arcs von Charlotte Perriand aus den 1960er- und 70er-Jahren war die Infrastruktur untrennbar mit dem Entwurf der Gesamtanlagen verbunden. Dieser Anspruch fehlt heute, findet Daniel A. Walser. Der Architekturdozent untersucht an der HTW Chur das aktuelle Baugeschehen im Alpenraum und wird in seinem Referat in Flims sowohl die Vorteile von Architektur für Bergbahnen als auch die landschaftlichen Chancen beleuchten. «Heute spielt bei Seilbahnen die Einordnung in ein bauliches und landschaftliches Gesamtkonzept leider nur noch eine untergeordnete Rolle», so Walser. Im Vordergrund stehen stattdessen Gestaltungsfragen der Gondeln, nicht aber der Stationen. Dass es auch anders geht, haben jedoch Herzog & de Meuron auf dem Chäserrugg bewiesen. «Ihr Neubau von 2015 zelebriert den Berg ohne Alpenkitsch», meint der Architekturkritiker.

 

Zusammenarbeit mehrerer Museen
Sein Vortrag findet im Rahmen der Schau Luft Seil Bahn Glück statt. Die Ausstellungstrilogie mit Stationen in Flims, Stans und Zürich wurde gemeinsam vom Gelben Haus, dem Nidwaldner Museum und dem Heimatschutzzentrum erarbeitet. Die drei Institutionen widmen sich unterschiedlichen Schwerpunkten. Dabei geht es neben den Auswirkungen auf Landschaft und Gesellschaft oder dem Design von Kabinen und Bahnstationen auch um technische Errungenschaften oder Fragen der Erhaltung und Weiterentwicklung. Jede Schau ist in sich geschlossen. In Flims konzentrieren sich die Kuratoren auf Gondelträume und Aussichten, während Stans auf Kleinseilbahnen und Transportschiffchen fokussiert und Zürich das Thema Oldtimer und Newcomer in den Vordergrund rückt. Die drei Ausstellungen dauern bis zum 28. Oktober 2018.

 

Der Vortrag Seilbahnen als Architektur – gestern und heute findet am 17. März 2018 um 17.00 Uhr im Gelben Haus in Flims statt.
 

> In der neuen archithese Swiss Performance 2018 lesen Sie Daniel A. Walsers Kritik zum Theaterturm des Kulturfestivals Origen auf dem Julierpass.

> Am Partnunsee konnte im Sommer 2017 in Glas-Iglus übernachtet werden. 

> Valerio Olgiati soll für Flims die Cassons-Pendelbahn neu gestalten. 

 

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