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Kontroverser Neubau im Gundeli

Der Kanton Basel Stadt hat entgegen allen Bedenken und des Einspruchs der SBB den Neubau von Zita Cotti Architekten an der Basler Hochstrasse genehmigt. Jeremias Schulthess übte in der Tages Woche deutliche Kritik an dieser Entscheidung.

 

Text: Elias Baumgarten – 13.12.2016
Visualisierung: Zita Cotti Architekten

Vor wenigen Tagen erhielten die Mieter an der Hochstrasse vier bis zehn in Basel ihre Kündigungen. Bis September kommenden Jahres müssen sie nun ihre Wohnungen verlassen, denn das Baugesuch der Zürcher Anlagestiftung Turidomus wurde jetzt – nicht weniger als sieben Jahre nach Einreichung – vom Kanton bewilligt. Eine Entscheidung mit Konfliktpotenzial wie Jeremias Schulthess in der Tages Woche schrieb.

 

Kurzsichtige Stadtplanung?
Denn nicht umsonst hatte sich die Genehmigung so lange verzögert: Die SBB hatten Einspruch erhoben, weil sie das Areal im Zuge des geplanten Umbaus des Basler Bahnhofs benötigt. Die Anlage zweier neuer Gleise auf Gundeldinger Seite würde nämlich einen Neubau der Peter-Merian-Brücke und eine Erhöhung der Hochstrasse erforderliche machen, was durch den Neubau der Turidomus verunmöglicht würde. Zudem wird eine geplante Fussgängerunterführung Richtung Innenstadt so massiv erschwert. Kritiker wie Oswald Inglin von der CVP werfen dem Kanton deshalb eine kurzsichtige Stadtplanung vor.

 

Gentrifizierung
Tages Woche-Autor Jeremias Schulthess sieht noch ein weiteres Problem: Die Mieter werden nirgends im Quartier vergleichbar günstigen Wohnraum finden. Viele werden deshalb in andere Viertel ziehen müssen. Die Entscheidung des Kantons, so der Vorwurf, leistet ungeniert Gentrifizierungsprozessen Vorschub.

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