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1950th reloaded

Burgerrestaurants erleben derzeit eine Renaissance  Auch in Zürich spriessen sie an vielen Stellen aus dem Stadtboden. Doch werden neben Burgern und Fritten nun auch Salate, vegetarisches Essen und Säfte serviert. Damit sie sich von «gewöhlichen» Schnellimbissen unterscheiden, kommen raffinierte und aufwändige Inneneinrichtungen zum Einsatz. Das können rustikale, moderne oder Retro-Designs sein. Die Marke Helvti eröffnet nun den dritten Standort in Zürich nahe dem Bellevue und setzt auf einen Crossover von ikonischen Designs der Roadside Dinern der 1950er-Jahre aus den USA mit klassischen und edlen Elementen. 


Text: Jørg Himmelreich – 26.2.2017

 

Die erfolgreiche Schweizer Gastronomiemarke Helvti Diner eröffnet am Montag, dem 27. Februar 2017 ihren dritten Standort in Zürich an der St. Urbangasse 4, wenige Meter vom Bellevue entfernt. Leopold Weinberg und Adrian Hagenbach, Inhaber der dahinterstehenden Gastronomiegruppe und der We are Content Advisory GmbH (eine Beratungs und Entwicklungsgesellschaft im Immobiliensektor), haben das Helvti Diner Bellevue als Design-Bijou durchkomponiert. Dies geschah mit dem Anspruch, in der Gestaltung auf den neuen Standort nahe dem geschäftigen Nahverkerhshub Bellevue und dem See zu reagieren. 

 

Bonbonfarbener Charme der Fünfzigerjahre trifft Burger-Gastronomie der Generation 2.0
Dusty Rose, Betty Blue oder Twisty Taupe; die pa
stellfarbenen, elegant-pudrigen Farbtöne der 1950er-Jahre flankieren  atmosphärisch eine Highend-Gastroeinrichtung. Auf den fünfzig kräftigen, mattgrünen Ledersitzen fühlt man sich wie in der PanAm-Businessclass. Die eigens für den neuen Standort entwickelten Lampen – zarte, rosé-farbene Metallspiegel mit klassischen Kugelgläsern – in den typisch amerikanischen Boothes (Sitznischen) werfen ein weiches Licht auf Tische und Theken und fügen der Eduard Hopper-Welt einen Bauhaus-Groove hinzu. Vielleicht eine sanfte Bezugnahme auf das Rondell der nahen Tramhaltestelle mit seinen eleganten Stützen und dem aufschwingenden Dach, das Stadtarchitekt Hermann Herter für die Landesausstellung von 1939 entworfen hat. Wandteppich-Einsätze, Marmorabdeckungen und mintfarbenen Fliesen hinter der Theke lassen die Enrichtung zugleich wertig und dauerhaft, aber auch modisch und mitunter postmodern erscheinen. «Das Farbkonzept und die Detailverliebtheit gehen in diesem Projekt noch weiter, als bisher», sagt Leopold Weinberg, der zusammen mit Lukas Voellmy die Gestaltung entwickelt hat. «Wir wollten hier konsequent das pudrige Amerika der 1950er-Jahre mit helvetischer Perfektion verbinden.» Obwohl die Macher offensichtlich eine Affinität zu eklektischem Design und Referenzen zelebrieren, wirkt das Helvti Diner Bellevue als Diner-Lokal glaubwürdig.

 

Während der Sommermonate gibt es einen Aussenbereich. Neben Burgern gibt es Salate, Sandwiches, Säfte und Smoothies und ein breites Brunchangebot. Das Helvti Diner Bellevue in der St. Urbangasse 4 in Zürich ist täglich von 10.00 Uhr bis Mitternacht geöffnet.
 

> Hannes Meyer spricht in archithese 4.2014 Empire State of Real Estate mit Adrian Hagenbach und Leopold Weinberg von «We are Content» über neue Konzepte in der Immobilienentwicklung. Ihre Firma hat auch den Helvti Diner im ehemaligen Tramhäuschen an der Sihl in Zürich gestaltet.

> Zur Arbeit von Hermen Herter, Stadtbaumeister von Zürich ist ein ganzes archithese Heft erschienen. 

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